gefühltes Chaos

“…if you’re a thought.. you will want me to think you.. and I did…” (Tori Amos – Scarlet’s walk)
(wenn du ein Gedanke wärst… du würdest wollen das ich ihn denke… und ich tat es…)

die letzten Tage und Wochen waren geprägt von viel Gefühl, Sehnsucht, Zweifeln, Angst und Erfahrungen. Meinen Kampf mit mir und meinem Weg haben alle mitbekommen die diesen Blog verfolgen.. mein Kampf mit meinen Gefühlen die ich nach vielen Jahren wieder zugelassen habe, nur wenige…
Ich scheine zu tiefen Gefühlen fähig, die jedoch leider nicht sein dürfen.. ich kann sie nicht leben und momentan weiß ich nicht, wie ich sie bewältigen soll, wie ich wieder atmen kann, zur Ruhe kommen kann.. jeder Tag muss überwunden und bewältigt werden.. es schmerzt jede Faser im Körper… keine Energie, keine Kraft.. keinen Mut mehr…ich kämpfe somit an 2 Fronten und kann beide nicht wirklich gewinnen..
meine starken Gefühle und Sehnsüchte machen mich schwach und sehr verletzlich..sie haben eine enorme Kraft…

ich bin wie gelähmt und rudere verzweifelt um wieder in die Spur zu kommen.. meines Lebens… es gilt soviel zu vermissen, soviel Gefühl wegzusperren und Hoffnung endgültig zu begraben… eine Chance die niemals eine war, weil ich mich selbst hätte besiegen müssen und mein Gegenüber wusste wo man mich am härtesten trifft…
eine Zeit der schier endlosen Kämpfe… in der die Tage unendlich anstregend und die Nächte unendlich lang und einsam sind… und nichts einen Sinn macht… und alles nur leer ist…

es ist schwer wenn Gefühle nicht genügen oder überfordern und Zukünftiges soviel Angst macht… aber anscheinend nur bei mir… wenn jemand deinen wundesten Punkt kennt und dich dort trifft, wo du nichts ausrichten kannst und die Welt nicht mehr verstehst, alles unlogisch und oberflächlich scheint, dann bist du vernichtet.. und zwar doppelt… von dir selber und von deinem Gegenüber…

für Neues und Unbekanntes braucht man Mut um nicht schon jetzt aufzugeben, weil vielleicht bleiben einem dann die besten und wunderschönsten Momente von vornherein verwährt.. es wäre schön wenn nicht nur ich das weiß…

ich fühle mich hingezogen und möchte gerne DER eine sein, für DIE eine bestimmte Frau.. aber es geht nicht.. es soll nicht sein…die Wahl fällt nicht auf mich…fiel nie auf mich..
die Frau die mich akzeptiert wie ich bin und die mich erträgt muss erst geboren werden…das weiß ich jetzt…

ich fühlte mich geborgen und verstanden.. aber jetzt ist das erste Mal das passiert wovor ich mich am meisten gefürchtet habe. in meinem Leben.. ich habe den Weg begonnen zu gehen.. habe versucht ich selbst zu sein.. nicht wie vorher.. und schon bekomme ich die erste Bestätigung das es aufgrund dessen unmöglich ist, Gefühle zu leben und einem Menschen nahe zu sein.. ich ertrage das nicht und es treibt mich zurück zum Ursprung meiner Zweifel und hinter dicke Mauern, weil ich mich rausgewagt habe… wieso müssen gute Gefühle und ich als Mensch soviel Schlimmes anrichten?
wieso spüren andere was mich grade zu Tode ängstigt und das ich nicht dahinter stehe und treffen mich genau dort? Wo ich doch auch der Meinung bin ich kann jetzt schon der sein der ich bin und ich weiß nicht ob ich das alles ertrage und möchte was da noch kommen wird… Gefühl und Liebe tut so weh weil es dein Innerstes nach außen kehrt und du ungeschützt bist…

mein Weg verlangt mir viel ab… sehr viel.. ich gebe Sicherheit auf. wähle Veränderung die weh tut, Risiko, Ungewissheit und dass ohne 100% Rückendeckung.. ich habe sehr oft und immer noch keine Notwendigkeit gesehen und genau hier habe ich mich angeblich um meine einzige Chance gebracht glücklich zu sein…ich will schreien und fühle mich bestätigt dass mein Weg unnötig ist, wenn man mich so mag wie ich bin.. aber trotzdem bleibe ich stehen weil ich selber nicht mehr kann, ist die Angst vor mir und dem Unbekannten zu groß… es ist eine unfassbare Situation.. und nun verlangt dieser Weg mir auch noch einen Menschen, die Gefühle, die Nähe, ab.. was muss ich noch alles ertragen um mich zu finden?

kommt die Situation in der ich entscheiden muss, mein Weg oder ein Mensch oder mein Körper, dann werde ich beruhigt alles hinwerfen und sagen.. ich geh nicht weiter weil ich steh eh nicht 100% dahinter… wie einfach ich es mir doch mache.. aber ich möchte lieber einem Menschen nahe sein als auf meinem Weg alleine und deshalb ausgegrenzt….momentan paßt es wunderbar in meine Unsicherheit und Angst nicht zu wissen ob ich das richtige tue und die Angst davor wächst damit…
Es ist unvorstellbar schmerzhaft immer wieder bei Nähe zu verlieren. Nähe heißt ich muss Schmerz und Verlust ertragen und meinen Platz am Rande des Schönen wiederfinden.

Mein Herz habe ich verschenkt, jetzt muss ich es wieder zurückholen und tief vergraben hinter Mauern weil mich meine Zuneigung sonst verrückt macht…

wenn ich wertvoll genug wäre würde mich die tatsache dass die gefühle für mich nicht reichen umbringen, aber wenn ich mich selber als nicht wertvoll genug empfinde, dann kann ich die situation verstehen und einordnen. dann macht es sinn warum nähe niemals liebevoll und schön ist sondern nur schmerz und verlust. meinen platz wiederzufinden wo ich hingehöre hilft mir den schmerz des verlustes zu verkraften.. wenn man glaubt unmögliches kann möglich werden und dann erneut scheitert zerstört einen das..weil man sich selbst als wertvoll genug empfindet und erwartungen hat. wenn man unmögliches aber für sich selbst unmöglich macht, kann man am boden liegend weiterkämpfen und irgendwann mal seinen platz am rande wiederfinden.

Ein Krieger läßt sich nicht einschüchtern, wenn er sich holt, was er braucht. Ohne Liebe ist er nichts. (Paulo Coelho – Der Krieger des Lichts)

wer sagt schon das Gefühle und Zuneigung schmerzfrei sind..

Vor Jahren habe ich begonnen meine Gefühle wegzusperren, sie abzutöten und wieder habe ich begonnen sie zuzulassen bzw. geglaubt ich könnte das Glück tatsächlich festhalten und erleben..dachte die Richtung ist die Gleiche. leider war dem nicht so.. ich hab mich geirrt…

Veränderung tut weh aber man bekommt auch soviel Schönes und Neues! Manchmal ist es besser sich für die Veränderung zu entscheiden auch wenn sie mehr Angst macht als im alten gewohnten schmerzhaften zu bleiben.. ich kenne das von mir und das was ich jetzt gehe und durchmache ist weder sicher noch schmerzfrei noch angstfrei aber ich  versuche  weiterzugehen. andere bleiben aus Angst im Gewohnten, unglücklichen.. aber auch das muss ich respektieren… es kann nicht jeder so mutig sein wie ich… jeder ist einzigartig..

ich hatte gehofft ich kann irgendwann mal sagen, das ich zu einem Menschen gehöre…das man sieht wer ich bin und sich bewusst wird wer vor einem steht und wie aufrichtig und echt ich bin…und dass man vor mir keine Angst haben muss..  das hatte ich mir gewünscht…von ganzem Herzen..

es ist eine tiefe Wunde, die lange zum Heilen braucht…verbrannte Kinder scheuen das Feuer heißt es.. ich anscheinend nicht… aber die Wunde wird heilen, wie immer… be proud of your scars they remind you that you have the will to live…….heißt es…
und ich hoffe ich kann gestärkt in den nächsten Kampf gehen, obwohl ich weiß dass es immer nur Momente für mich sein werden und niemals für ewig…
es ist schön und wertvoll von den zärtlichen Dingen des Lebens berührt zu werden und sie zeitweise zu kosten…

manchmal müssen auch Kämpfe gekämpft werden die man von vornherein verloren weiß.. für jede Niderlage gibt es 2 Siege.. daran muss ich denken..

Meine Wahl (Erich Fried)

Gesetzt ich verliere dich
und habe dann zu entscheiden
ob ich dich noch ein Mal sehe
und ich weiß:
Das nächste Mal
bringst du mir zehnmal mehr Unglück
und zehnmal weniger Glück

Was würde ich wählen?

Ich wäre sinnlos vor Glück
dich wiederzusehen

und nachdem es so ist und Gefühle niemals nur gut oder nur schlecht sind werde ich mich an das Motto halten:

Wenn ich allein klarkomme, komme ich überallhin. – Paulo Coelho, Elf Minuten

Und an alle da draußen.. gebt niemals auf für das zu kämpfen was euch glücklich macht.. auch wenn ihr am Ende als Verlierer da steht.. die Momente des Glücks, der Zweisamkeit waren es wert und besser etwas zu spüren als gar nichts!
Macht euch glücklich und jemand anderen wenn ihr könnt.. und hört niemals auf zu kämpfen!
Sam
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