Beziehungen und TRANS
Kann das funktionieren? Ich denke nicht mehr oder weniger wie bei Menschen die nicht trans sind. Aber ich denke für einen Partner ist es schwerer mit Menschen, die stetig auf dem Weg der Selbstfindung sind, zu gehen. Die Hoffnung bleibt, dass es für anders Normale, und für mich im Speziellen, einen Menschen gibt, der uns/mich so nehmen kann wie wir sind und Beziehung möglich wird.
Am wichtigsten ist die Beziehung zu sich selber, seinem Körper, seiner Einstellung und dann die Liebe und Zuneigung zu jemand anderem.
Ich persönlich bin ein Beziehungsmensch und für mich steht die Liebe zu meinem Partner genau gleich hoch wie die Liebe zu mir selbst. Nur wenn ich mich mag kann es auch der andere. Ergo wenn der andere mich nicht mehr mag, mag ich mich auch nicht mehr. Naja so krass ist es nicht. Ich würde mir wünschen dass mein Gegenüber mich lieben kann, mit all meinen Fehlern, meiner Sensibilität, meinem Chaos, meiner Offenheit und Öffentlichkeit, meiner Verletztheit und meiner unbändigen Hingabe für meine Beziehung zu kämpfen bis man mich tot schlagen muss.
Es ist leicht so groß zu reden, wenn es nie funktioniert Menschen die man liebt zu begeistern und zu binden. Aber ich darf trotzdem dazu was sagen. Beziehungen bedeuten leider oftmals nicht nur Glück, Liebe, Nähe und Zuneigung, sondern auch Trennung, Schmerz, Trauer und Leid. Sind sie dann so erstrebenswert? Bedeutet für jeden etwas anderes. Logisch. Ich für mich kann es mit JA beantworten.
Ich wollte schon lange im Leben bei einem anderen Menschen so angekommen sein, wie ich es bei mir bin!
Beziehungen bedeuten größtes Glück und größte Niederlagen. Sie bedeuten Beziehung zu sich selbst und Beziehung zu anderen. Wie wir täglich Niederlagen mit uns selber hinnehmen, passiert es auch mit anderen. Was bleibt sind der Wunsch nach einer aufrichtigen echten Beziehung mit Ups and Downs aber mit Offenheit, Liebe und Selbstliebe. Mit Verständnis und Hingabe. Nicht Toleranz, weil toleriert will man nicht werden, Akzeptanz ist es, was mann/frau sich wünscht.
Ich darf eine Freundin und sehr weise Frau zum Thema Trennung als “Transmensch” zitieren, weil ich finde, dass die wenigsten vielleicht in >Betracht ziehen, was bei “uns” selsbt in einer Trennung anders laufen kann – nicht muss:
…[…. Das schlimme ist glaube ich, dass transsexuelle Menschen so wie wir, auch mit solch einem Menschen [der einen verlassen hat] lieber zusammen bleiben würden, auch eben weil es der ERSTE Mensch ist, der ERSTE Partner und viele andere ERSTE Male.
Ich denke, dass, wenn wir CIS wären, uns solch eine Trennung viel einfacher fallen würden. Wir stellen dabei teilweise sogar wieder unser Frau-/Mannsein in Frage. Vielleicht hat uns unser Partner doch nicht so gesehen, vielleicht brauchte er doch einen CIS Menschen.
so werden wir wieder ein Stück weit zurückgeschmissen und müssen aufpassen, dass wir uns da nicht in etwas hineinsteigern was nie da war….]….
Somit ist eine Beziehung und eine Trennung, beides, auch immer eine Identitätsfindung-, und bildung.
In diesem Sinne, bildet euch im Herzen weiter, bleibt nicht stehen, lasst alles hinter euch was euch schadet oder aufhält.. Das größte Ziel in der Liebe kann nur das Lieben und Finden seiner Selbst sein und es mit einer Beziehung zu einem Partner zu krönen, wenn der andere sich auch auf das Abenteuer Beziehung einlassen möchte.
Take care!
Euer Sam